Senem hat mich eingeladen, ihre Tanzgruppe hatte am ersten Weihnachtstag eine Aufführung. Ich durfte "Backstage" Mäuschen spielen.
Ankunft im Hyatt Otel in Taksim: Die Eingangshalle war beeindruckend und mit winterlich anmutenden Plastikkugeln geschmückt.

Innerhalb von Minuten verwandelte sich die Türkin in eine Tscherkessische Prinzessin. "Rapunzel" heißt auf Türkisch übrigens "Rapunsel".

Das schönste der drei Kostüme war dieses - finde ich. Leider konnte ich mir den Namen dieser Tscherkessischen Lady nicht merken. Aber sie hat am besten getanzt.

Weil beim Tanzen das Kostüm, aber nicht die Haare fliegen sollen, werden die Zöpfe mit Sicherheitsnadeln am Rücken befestigt.

Im hochherrschaftlichen Hotelbad fand das zeremonielle Schminken statt - die hatten dort vier Spiegel mit denen man sich von allen Seiten anschauen konnte. Die Hohen Herrschaften haben alle Spiegel genutzt und ihre Kostüme perfektioniert.

Kaum vorstellbar, auf wie viele Arten ein Schleier an einem Hut befestigt werden kann.

Derweil rannten die Männer unruhig im Umkleideraum auf und ab.
Und dann ging es hinein in die Höhle des Löwen!


Im Saal wartete eine Firmen-Weihnachtsfeier. Vor der Volkstanzgruppe zog ein Weihnachtsmann Tombola-Lose. Vor dem Weihnachtsmann zeigte ein Paar Lateinamerikanische Tänze wie Tango und Chachacha - in spärlichsten Kostümen. Nach der Volkstanzgruppe spielte eine türkische Band Schlager. Unsere Tscherkessen hatten es schwer, das Publikum zu begeistern. Die Pharma-Angestellten machten lieber Fotos von sich selbst oder liefen im Raum herum.

Einige hatten tatsächlich diese dämlichen Hüte auf! Seltsam, was aus anderen Ländern importiert wird. Niamh berichtet, ihre Mutter zwingt sie jedes Jahr wieder, die Papierhüte zu tragen. Ihr Rekord sei zwei Stunden gewesen. Die Menschen hier haben sich freiwillig zum Kasper gemacht.
Die Volkstänzer versuchten, mit Improvisation zu punkten, was auch teilweise gelang. Trotzdem war man danach nicht enttäuscht. Man blieb erhaben und "stolz, ein Tscherkessin zu sein" - Ihr kennt das schon.


Naja, ganz so ernst nimmt man das eben alles nicht. Der Dolch gehört zum Kostüm, kann aber durchaus Schaden anrichten.

Wir vergnügten uns im Hyatt: Tee trinken auf die "Burnu Havada" (Nase in der Luft)- Art. Hilal war die Tscherkessin mit dem dunklen Kleid und dem hellen Schleier. Sie studiert mit mir an der Bogazici, alle anderen sind an der Istanbul Technical University. Das Foto ist gestellt. Nur zur Sicherheit.

Das war die richtig gute Tänzerin! Tscherkessen haben eine gute Tarnung.

Rund ums Hyatt konnte man noch einmal Weihnachtsgefühle bekommen. Das haben wir für ein Foto genutzt.
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