Freitag, 8. Februar 2008

Sofia



Eine lange Nacht liegt hinter mir: Seit gestern abend um 10 bin ich wieder auf Achse. Um die Zeit verliess mein Zug Istanbul Richtung Bulgarien. Ich hatte mir einen Schlafwagenplatz reserviert, fuer knapp 30 Euro. Weil der Zug nicht ausgelastet war, hatte ich sogar ein eigenes Abteil. Schoen war ausserdem zwei deutsche Maedels kennen zu lernen, von denen eine seit einem halben Jahr in Sofia arbeitet. So hatte ich Ratgeber in Sachen Grenze, Paesse und natuerlich Hostels in der Stadt.

Um 3 sollten wir an der Grenze sein, ich war also schon knapp eine Stunde wach, als wir um kurz vor vier dann in Kulekapi ankamen. Dort mussten wir aussteigen und einem Mann dabei zusehen, wie er allein alle Paesse von zwei Zuegen bearbeitete. Trotzdem ging es relativ schnell.


Nicht so schnell waren die bulgarischen Behoerden. Erst ging einer durch die Abteile, um die Paesse durchzusehen, ob wir alle einen Stempel abgeholt haben. Dann fuhr der Zug weiter, um 500 Meter weiter zu stoppen. Dann kamen wieder Kontrolleure. Dann kamen die Zollbeamten. Dann kamen andere Kontrolleure, und dann noch einmal die Zollbeamten. Gegen sechs war das ganze Theater vorbei, aber weil der Zug anschliessend selbstmoerderisch schnell ueber die Gleise ruckelte, war die Nacht doch recht kurz...

Seit 13 Uhr bin ich nun in Bulgarien und versuche, die positiven Seiten zu sehen. Meine etwa 40 Kilo Gepaeck machen das ziemlich schwer - selbst schuld. Es ist furchtbar kalt und die Menschen sehen so aus, als waere das schon seit Wochen so. Muncin, eine Suedkoreanerin aus dem "Hostel Mostel" und ich haben schon den ersten Markt gefunden und uns mit entsetzlich fettigen Wuerstchen aufgewaermt.

Ohne ein Wort Bulgarisch zu sprechen haben wir uns an den Strassenschildern entlang gehangelt - irgendwie hatte ich nicht darueber nachgedacht, dass man in diesem Land das kyrillische Alphabet benutzt. Es hat was von griechisch, wie meine suedkoreanische Begleiterin meinte. Mich erinnert es fast ein bisschen an Japan. Aber das habe ich ihr nicht erzaehlt.




Auch in Bulgarien gibt es diese wahnsinnigen Strassen, aber sie fuehren nicht immer auf monstroese Gebaeude zu, sondern manchmal auch auf alte Kirchen wie diese.



Es gibt hier heisse Quellen in der Mitte der Stadt. Es war wirklich angenehm, seine Hand darunter zu halten. DIe Menschen haben in Scharen das Wasser in Plastikflaschen abgefuellt. Ich muss mal gucken, ob das irgendwelche Heilungswirkungen haben soll.



Sofia!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nur zur Information: Diese intensiven Kontrollen an der türkisch-bulgarischen Grenze finden auf ausdrücklichen Wunsch der Deutschen statt, die nicht wollen, dass türkische Menschen über den EU-Staat Bulgarien einreisen. Wenn man also solche Kontrollen kritisiert, dann sollte man a) die Urheber nennen und b)mal kritisch nachfragen, welchen schikanösen Kontrollen Nicht-EU-Bürger in Deutschland ausgesetzt sind.

Katharina hat gesagt…
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