Sonntag, 30. September 2007

Fotos für Freunde

Für Mama: Hier saugen die Männer - zumindest in den Moscheen



Für Papa: Wie viele Schrotkörner sind eigentlich in einer Patrone?




Für Heike und Nicole: Hier wird Klettern noch sehr ernst genommen!




Für Till: So sieht Protestieren in der Türkei aus!



und die dazugehörigen Kampfanzüge der Polizisten:




Für Olli: Was zum Nachbauen?




Für Henrika: Mehr Lampen




Für Ninja und Uli: Welches ist Euch lieber?




Für alle Kölner Studierenden: So sieht ein richtiger Campus aus!




Und für Maike: Das ist nur ein Teil des Weges dahin...

Wochenende!


Und schon ist es wieder vorbei, das Wochenende...schön wars!

Nach einer in jeder Hinsicht absolut frustrierenden Woche habe ich mich am Freitagabend doch noch aus dem Haus gewagt. In der Theater-WG gabs eine Fotoausstellung zu eröffnen, die sich als 90er Jahre Party entpuppte. Weil ich nicht richtig angezogen war (und nur deshalb, Kai und Ruth, falls ihr das lesen solltet, so ticken Frauen, sagt das nächste Mal vorher bescheid! ;) ) bin ich geflohen. Und habe stattdessen Video geguckt bei einer Türkin, die ich an meinem ersten Wochenende hier kennen gelernt hatte. "Der letzte Osmane", türkisch mit englischen Untertiteln. Eine Mischung aus "Bud Spencer und Terence Hill-Filmen" und Historien-Dokumentation. Sehr lustig und nebenbei sehr lehrreich in allem, was den lieben Herrn Atatürk betrifft.

Der Samstag begann mit einem Börek-Frühstück und einem Bummel über den Basar in Besiktas. Dort gibt es diese berühmt berüchtigten H&M Stände. Für 26 YTL, also etwa 15 Euro habe ich mir dort drei T-shirts und ein Kleid gekauft. Da kann man nicht meckern! Trotzdem war es extrem anstrengend, sich durch die Kleiderhaufen zu wühlen. Nicht nur für uns:




Abends haben wir das erste Mal offiziell "Ifta", das Fastenbrechen gefeiert. Bei uns auf der Terrasse. Omay und sein Freund haben Fische gebraten. Und auch wenn Silke und ich uns bei diesem Anblick nicht sicher waren, ob wir das wirklich essen sollten:




war es wirklich SEHR lecker. Und wir alle sehr glücklich uns satt:


(das ist übrigens Silke, meine Mitbewohnerin!)

Anschließend haben Daniel, Angelo und ein Haufen schräger Bilgi-Erasmusler (Anmerkung: Bilgi = Daniels Uni) Sabine verabschiedet. Leider war sie nur für vier Wochen da und musste zurück zur Uni. Um neben ihren quasi perfekten Türkisch Kenntnissen ihr Russisch zu trainieren und ihren Abschluss zu machen. Aber Silvester will sie wieder hier sein. Darauf freue ich mich schon. Schließlich war sie unsere große Organisatorin - ohne sie hätte ich die Hälfte der bisher beschriebenen Sehenswürdigkeiten wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen. Danke nochmal!!!

Nachdem wir in einer Karaoke Bar NICHT gesungen haben, hat mich Daniels Sprachpartner vorbildlicherweise nach Hause gebracht. Obwohl hier auf den Straßen nachts um drei ähnlich viel los ist wie in der Kölner Fußgängerzone an Weihnachten versuchen die Türken einen hier immer gerne zu schützen. Wenn es allerdings zum Kampf gekommen wäre - wahrscheinlich hätte ich ihn verteidigen müssen statt umgekehrt.

Dank seiner furchtlosen Begleitung konnte ich also heute wieder auf die Prinzeninseln fahren. Dort konnte ich noch ein letztes Mal schwimmen und mir noch einmal einen Sonnenbrand holen. Im Oktober soll es dann auch hier kälter werden...so richtig vorstellen kann ich mir das noch nicht!

Freitag, 28. September 2007

Die Antwort auf alle Fragen...

Warum sitzt im Büro für International Relations nur ein Typ, der bei Beantragung von Aufenthaltsgenehmigungen hilft? Warum ist er nie da? UND WARUM SPRICHT AUSGERECHNET DIESER MENSCH KEIN WORT ENGLISCH?

Warum muss man, um heißes Wasser zu beantragen, persönlich vorsprechen und mindestens einen Tag einkalkulieren?

Wer baut solche Treppen?





Wo kann man in einer Fußgängerzone drei potentielle Heiratskandidaten finden - auf 200 Metern Weg?

Warum bekommt man alles zum doppelten Preis, wenn man blond ist?

Wo findet man Straßenschilder wie diese?





Hiermit eröffne ich die in loser Folge erscheinende Serie "Die Antwort auf alle Fragen: Willkommen in Istanbul!"

Freitag, 21. September 2007

Der Grund für meine Müdigkeit

Neben mir schreien gerade vier Männer von verschiedenen Türmen um die Wette und ich habe mir überlegt, dass ich Euch unbedingt von einer hiesigen Sitte erzählen sollte: Seitdem hier nämlich Ramadan ist - also seit etwa einer Woche - laufen hier jeden Morgen um drei vier Jungs durch die Straßen. Die haben eine unglaublich große Trommel und brüllen, was das Zeug hält. Ich wache jedes Mal auf, sogar, wenn ich Ohrenstöpsel drin habe. Warum das Ganze? Naja, jemand muss die Leute ja daran erinnern, vor Sonnenaufgang zu essen. Mich würde der Hunger ja von allein aus dem Bett treiben - ich habe das letzte Woche mal für einen Tag versucht und bin völlig irre geworden. Aber den Jungs scheint es Spaß zu machen. Würde es mir auch!

Donnerstag, 20. September 2007

ORIENTIERUNG?!



So, interessante Menschen findet man ja schnell als Erasmus. Das ist ja nicht das Problem. Man kommt schnell zu der Frage, wie man sich diese ganzen Namen merken soll - und ob man die ganzen neuen Nummern im Handy jemals nutzen wird...wahrscheinlich eher nicht. Aber das weiß ja auch jeder. Genau wie die Tatsache, dass eigentlich keiner mit anderen Deutschen rumhängen wollte - und am Ende landet man doch wieder mit Leuten aus Nürnberg und Kiel in einer Kneipe. War ja klar.



Trotzdem: Der Tag war super, auch wenn er in Sachen Orientierung nicht wirklich was gebracht hat. Im Gegenteil: Heute musste ich die Sprachschule ausfallen lassen, um verschiedene Professoren davon zu überzeugen, dass sie mich als Kursteilnehmer zulassen - obwohl ich keinen Bachelor habe. Wird vielleicht doch Zeit, dass das alles aneinander angeglichen wird. Danke, Bologna-Prozess, so haben meine Nachfolger wenigstens weniger Probleme. Hoffe ich für sie!

Alles in allem hat es nicht geklappt, auch, weil die Professoren nicht alle da waren und meine Advisorin heute nur bis zwölf in der Uni herumlief. Jetzt muss ich auf die "Add and Drop"-Period warten, Anfang Oktober kann man sich noch einmal umentscheiden.

Den Tag konnte ich trotzdem sinnvoll nutzen. Jetzt habe ich endlich eine offizielle Uni-E-mail-Adresse. Außerdem hat der Segel-, der Mountaineering- und der Paragliding-Club meine elektronische Anschrift bekommen. Leider nimmt der Paragliding-Club keine Ausländer. Ist zu gefährlich, die verstehen schließlich keine geschrieenen türkischen Kommentare. Sinnvoll, aber wirklich schade!!!

Aber ich wollte ja nicht so viel schreiben, sondern Bilder zeigen. Hier ein paar von unserem Ausflug auf die Prinzen-Inseln gestern. Wir haben im Marmara-Meer gebadet. Und ich habe mir Sonnenbrand geholt...



Von links nach rechts: Niels (Holland), Maria (Nürnberg), Robert (Holland)




und dann natürlich die obligatorische Fährenrückfahrt. Neben mir standen um die vierzig anderen Touris und knipsten um die Wette. Ist ja aber auch wirklich schön:

Montag, 17. September 2007

Countdown

Morgen ist an der Uni Orientation Day...den brauche ich auch. Weder weiß ich, wann meine Kurse sind, noch an welchen ich überhaupt teilnehmen darf, ob ich schon zu "Türkisch-Intermediate" gehöre und wer mein Advisor ist.

Bis dahin werde ich endlich einmal ausschlafen. Momentan sind Maike, Till, Dietmar und Fabian hier. Sie sind heute abend in Asien essen - ohne mich. Außerdem ist meine neue Mitbewohnerin Silke mit ihrer Freundin Caro aufgeschlagen. Statt zu zweit wohnen wir nun zu acht hier. Das erste Mal verstehe ich WG-Probleme! Aber ich will mich nicht beschweren, ich freue mich über jeden Besuch. So komme ich endlich dazu, IN die Sehenswürdigkeiten zu gehen. Zum Beispiel in den Topkapi-Palast, in dem früher die Sultane gewohnt haben...


Donnerstag, 13. September 2007

Einpendeln

Langsam beginne ich hier fast so etwas wie ein geregeltes Leben zu führen. Morgens von neun bis eins zur Sprachschule, nachmittags herumlaufen oder/und sich organisieren. Zum Beispiel war ich noch einmal in der Uni, um mich umzusehen, zurecht zu finden und die ersten Dokumente einzusammeln. Den ersten Kollegen hatte ich ja schon einmal erwähnt: Kai aus Berlin/Marburg/Köln. Er bleibt ein ganzes Jahr hier und freut sich schon riesig auf die Uni. Wie sehr, sieht man hier:







Wenn man weiß, dass er immer das Gegenteil von dem macht, was man ihm sagt.


Mittlerweile haben wir sogar schon die richtigen Bus- und Bahnverbindungen ermittelt. Wichtig ist dabei, den Namen der Uni richtig auszusprechen. "Boasidschi" führt einen zu unserem Campus, "Baaschise" zu einer anderen Uni. Naja, Türkisch will gelernt sein.




Morgen werde ich mich registrieren lassen müssen. Deshalb kann ich schon wieder nicht nach Troja. Mal sehen, ob ich die Ruinen jemals zu Gesicht bekommen werde!


Auch Istanbul bleibt weiter spannend. Man könnte den ganzen Tag einkaufen. Wenn man das Geld hätte. In den Hinterhöfen finden sich beispielsweise riesige Basare mit ausgemusterten H&M-Klamotten - Made in Turkey. Die Läden an der Haupteinkaufsstraße unterbieten sich abwechselnd mit Rabatten ("Indirim!"). Neben den üblichen Billig-Sonnenbrillen verkaufen die Straßenhändler auch Messer, Pfeil und Bogen, tanzende Shakira-Puppen und natürlich jede Menge Schmuck. Bisher konnte ich mich aber zurückhalten. Nur ein Galatasaray-farbiges T-shirt hat es mir bisher angetan. Hoffentlich kann ich jetzt am Sonntag auch das passende Spiel dazu anschauen...



(im Hintergrund: Das Stadtteil Rathaus von Boyoglu, mein Stadtteil, jedenfalls in der Definition mancher Karten. Auf anderen wohne ich in Galata.)


Und sonst? Heute waren wir wieder in einem Museum: Das "Istanbul Modern" hat jeden Donnerstag freien Eintritt. Die Ausstellungsstücke sind schräg, aber durchaus sehenswert.







Man kann natürlich auch viel Tee (Cay) trinken und Tavla spielen. Heute war ich unbestrittene Siegerin - und Angelo hat seine erste Partie verloren. Und danach seine zweite :)







Oder die Aussicht auf unserer Dachterasse genießen, zum Beispiel beim Essen.






Aber ich will Euch nicht nur mit Geschichten von mir nerven. Nebenbei gibt es ja auch ganz allgemeines von Istanbul zu berichten. Zum Beispiel, dass man hier manchmal kein Wasser hat - bisher ist das zwei Mal vorgekommen. Man freut sich auf eine schöne kalte (warmes Wasser hat unsere Wohnung "noch" nicht) Dusche, dreht den Hahn weit auf und heraus kommt: Nichts. Tja, willkommen in der Megacity. Zum Glück war es bisher immer nach einem Tag wieder da, aber mit viel Chlor und natürlich nicht sonderlich appetitlich.
Besonders am Abend geht auch gerne mal das Licht aus. So geschehen am Samstag in der Disko: Alle tanzen, auf einmal ist alles dunkel. Macht aber nichts. Dann beginnen die Menschen zu klatschen und zu singen, bis es wieder hell ist. Das gleiche nochmal am Sonntagabend, als wir Nargile geraucht haben. Die Kellner kannten das Spiel und waren innerhalb von einer Minute mit Kerzen vor Ort. Bis die Menschen das Licht wieder angeklatscht haben. Wenn alles hell erleuchtet ist, ist aber der Ausblick jeden Abend großartig.



Außerdem hat gestern der Ramadan begonnen. Die Menschen essen also - zumindest offiziell - nicht mehr tagsüber, nur noch nachts, nach Sonnenuntergang. Dann werden die Lokale gestürmt und angeblich auch gefeiert. Davon haben wir heute leider nicht viel mitbekommen. Nur die Außenbeleuchtung war durchaus spannend:


(Was das heißt, konnten wir bisher noch nicht ermitteln, hos geldin bedeutet so etwas wie "willkommen")
Gespannt bin ich auf das Wochenende. Denn in den Kneipen wird kein Alkohol mehr ausgeschenkt und ich weiß noch nicht, wie sich das auf das Nachtleben auswirken wird. Man munkelt allerdings (man munkelt hier so einiges), dass einige gottlose Kneipen trotz Ramadan Bier verkaufen...wir werden sehen!

Montag, 10. September 2007

Rückblick

Jetzt habe ich mich länger nicht gemeldet, als geplant. War aber auch anstrengend und aufregend alles...



Fangen wir mit Freitag an. Verzweifelt hatte ich nach jemandem gesucht, der mich auf einen Ausflug in die Weiten der Türkei begleitet - vergeblich. Auf meiner Internet-Recherche für einen Ausflug nach Troja (ist gar nicht so weit weg von hier. Wusste ich auch nicht) bin ich auf eine Anzeige gestoßen:



Das klang ja ziemlich genau nach den Alpträumen, die ich vor meiner Abreise hatte...also beschloss ich zu helfen. Onur war am Donnerstag zu seiner Familie nach Süden abgereist und kommt nicht wieder (was ich sehr bedaure, aber nicht zu ändern ist - er wollte auch nicht zurück nach Bochum, wo er studiert) und meine neue Mitbewohnerin wird erst kommende Woche einziehen. Also haben Omay, mein zweiter Mitbewohner, und ich beschlossen, dass Angelo für eine Woche hier wohnen könnte, wenn er wollte - und er wollte.
Unschwer zu erkennen an einem überdimensionierten Koffer habe ich den armen Jungen am Galata-Tower aufgegabelt und in unsere Wohnung verfrachtet. Er fühlte sich zwar nicht wohl (er mag keine Ameisen - warum verstehe ich auch nicht), aber zu Hause. So hatte ich für drei Nächte einen weiteren Mitbewohner.
Abends konnte ich ihm auch gleich meinen gesamten bisher gewonnenen Bekanntenkreis vorstellen, weil wir zufällig Kai und Dominique am Bosporus getroffen haben. Wenn Euch das zu viele Namen sind - mir auch.



Das ist Angelo.

Der Bekanntenkreis besteht aus einer WG, in der Ruth (Deutsche), Mieke (Belgierin), Kai (Deutscher, studiert mit mir an der Uni), Dominique (seine Freundin), Serkan (Türke) und Safa (Libyerin, bzw. US-Amerikanerin, kommt auf den Gesprächspartner an). Ich fang jetzt nicht an, Euch zu erklären, wo ich die herhabe, das wäre eine Geschichte für sich.



Wieauchimmer.



Angelo war also versorgt, bekam ganz viele Angebote und ich konnte mein Helfersyndrom ausleben. Alles wunderbar. Nur was machen mit dem Rest des Wochenendes?



Ganz einfach! Am Samstag bin ich erst einmal auf die asiatische Seite gefahren. Dort kann man auf einen Hügel klettern und die ganze Stadt überblicken. Das sieht dann in etwa so aus:






Und in jede andere Richtung ähnlich. Fakt ist, dass diese Stadt einfach RIESIG ist. Und auch wenn man den Bosporus rauf und runter fährt, man findet kein Ende. Man munkelt, es seien 180 Kilometer zwischen dem einen und dem anderen Ende...

Dann war Design-Week in Istanbul. Und wenn man schon einmal da ist...





Die "Location" war die alte Galata-Brücke, die nicht mehr befahrbar ist und eigentlich auch zu nichts zu gebrauchen. Außer, um Kunstfreunden einen Platz zum Austoben zu bieten. Das haben sie ausführlichst getan. Großartige Ausstellung!



Kann jemand Oma dieses Bild zeigen? DAS hätte ich gerne von ihr gehäkelt!

Zurück in meinem Viertel war ich genau pünktlich zu Serkans Theateraufführung. Also habe ich mir ein Stück auf Türkisch angeschaut - und kein Wort verstanden. Ok, das stimmt nicht ganz. "Evet", "Hayir", "Tamam" und "Bilmiyorum" konnte ich heraushören. Das wars. Das ist aber auch nicht schwer, denn das sind die Übersetzungen für "Ja", "Nein", "Ok" und "Ich weiß es nicht". Das Stück war spannend!
Weiter gings dann in eine Disko. Feiern können die Türken! Um vier Uhr nachts war ich zu Hause...

Am Sonntag war ich dann mit Angelo und zwei neuen Bekannten (nur so als Beispiel: Daniel hat Angelo im Theater kennengelernt. Dieser ist in einer Sprachschule mit Sabine. Klar, dass wir zusammen unterwegs waren, oder?) auf einer alten Ruine am Schwarzmeer-Rand. Dort hat man ebenfalls einen tollen Blick über die Stadt. Und den Bosporus. Und das Schwarze Meer. Kein Wunder, dass sie von dort die Leute beschossen haben! Das sind die drei - allerdings nur von hinten.




Und zu einem gelungenen Wochenende gehört dann natürlich ein Abend im Café, bei Efes und Nargile = Wasserpfeife. Haben wir uns auch nicht entgehen lassen. Sabine hat uns außerdem endlich "Tavla" beigebracht. Das spielen hier alle in den Cafés und Kneipen. Angeblich heißt es auf Deutsch Backgammon.




Alles klar? Nicht? Ich bin auch gerade ein bißchen überfordert mit allem. Aber das ist wohl normal. Jetzt gehe ich erstmal auf Angelos Einweihungsparty. Darüber berichte ich dann hoffentlich morgen...

Dann möchte ich zwei Kleinigkeiten anmerken:
1. Schön, dass Ihr mir schreibt! Vor allem, wenn es so gute Nachrichten sind...
2. Wer noch kein Skype hat: Ich will Euch ALLE in meiner Freundesliste. Dann bin ich nicht völlig raus hier.
3. Die Anmeldeliste für Silvester läuft langsam über...

Mittwoch, 5. September 2007





Weil es gerade viel zu warm ist zum herumlaufen und mich meine "zu-Mittag-essen-Verabredung" versetzt hat, werde ich jetzt mal ein paar Fotos online stellen.













Die ersten zeigen meine Straße. Die Männer links wechseln, aber eigentlich läuft da immer jemand herum. Wenn man sich jetzt um 180 Grad dreht, sieht man den Galata-Tower. Wenn der Euch in seiner ganzen Pracht interessiert, könnt Ihr den auch in allen Variationen im Netz anschauen.






Es folgt mein Weg zur Schule. Wer hätte gedacht, dass Istanbul so grüne Straßen hat? Ich jedenfalls nicht. Leider wusste ich auch nicht, wie steil sie sind - und zwar ausnahmslos.











Weiter geht es durch die Istikal Caddesi. Sie ist die Prachtstraße der Stadt und Fußgängerzone. Nur dass sich ziemlich viele Autofahrer nicht daran halten und trotzdem wild hupend durch die Menschenmassen zu kurven. Ab und an klingelt sich auch die Straßenbahn durch den Fußverkehr. Ich bin immer wieder fasziniert, dass ich noch keinen gesehen habe, der von ihr überfahren wurde. Aber ich bin ja auch erst fünf Tage hier.




Und als besonderes Schmankerl ein Foto in der (Blauen) Moschee. Kommt nur mir es so vor, oder sieht man mit dunklen Augenbrauen wirklich viel hinterlistiger aus?


P.S.: Wenn sich jetzt irgendjemand über dieses unglückliche Posting-Layout wundert: Ich werde gerade wahnsinnig. Ich glaube, diese Seite ist nicht für Bilder gemacht. Designer bitte wegschauen/ignorieren.


Dienstag, 4. September 2007

Sprachschule

Merhaba!
Benim adim Katharina. Memnun oldum. Nasilsin?
Seit heute morgen um neun lerne ich zusammen mit fünf Deutschen, vier Amis, einem Griechen, einem Kubaner, einem Kasachen, einer Schweizerin und einer Polin Türkisch. In vier Wochen wollen die uns so viel beibiegen, dass wir erste Gespräche führen können, in drei Zeiten mit einem gehörigen Grundwortschatz. Nachdem die Lehrerin heute in vier Stunden quasi alles durchgearbeitet hat, was ich in der Uni in Köln in einem halben Jahr gelernt habe, glaube ich das. Und freue mich auf morgen...
Iyi geceler!

Montag, 3. September 2007

akbil nix gut. füße tot.

So sieht meine Uni aus:
Leider habe ich noch nicht herausfinden können, mit welchem Bus ich sie erreichen könnte.

"Onur, gibt es irgendwo so etwas wie einen Busfahrplan für Istanbul?!"
"Leider nein."

Na das wird ein Spaß!

P.S.: Das da unten war ein Shuttle-Bus, weil heute Tag der offenen Tür war. Der fuhr nur heute...aber nicht für mich.

Sonntag, 2. September 2007


Meine Füße schmerzen. Kein Wunder. Zum Taksim-Platz, zur Galata-Brücke, zur Yeni Cadii, alles habe ich heute zu Fuß abgelaufen. Bergab und vor allem bergauf. Vielleicht wäre es geschickt gewesen, den "akbil" zu nutzen, den mir mein Mitbewohner Onur gestern besorgt hat, eine Chipkarte für die Busse, Straßen- und U-Bahnen. Leider habe ich weder den richtigen Bus, noch den richtigen Eingang zur "Tünel"-U-Bahn gefunden. Ab übermorgen werde ich deshalb einen Sprachkurs belegen. Das kann ja nicht so weitergehen!

Trotzdem bleibt es dabei: Istanbul ist großartig. Gestern habe ich gleich mehrere Bars kennengelernt, die praktischerweise direkt bei mir um die Ecke sind. Denn anders als in Köln und Schwichteler wohne ich hier das erste Mal zentral. Allein mein Stadtteil Beyoglu ist groß genug, um sich zwei Tage mit seinen Sehenswürdigkeiten beschäftigen. Dabei sind die großen Moscheen und Paläste auf der anderen Seite vom Wasser...


Apropos Wasser: Die Lieblings-Sonntagsbeschäftigung der Istanbuler scheint mir das Angeln zu sein. Während die Frauen auf den Märkten nach neuen Kopftüchern, Kochtöpfen und Unterwäsche suchen, stehen unzählige Männer am Bosporus-Ufer, auf den Brücken, an den Anlegestellen und versuchen mit kleinen Metallklumpen einen Fisch an Land zu ziehen. Zwar gibt es tausende Fischrestaurants, aber kein einziges Mal habe ich jemanden etwas fangen sehen. Naja, scheint trotzdem eine sehr nette Freizeitbeschäftigung zu sein. Ich musste mich davon abhalten, mir selbst eine Angel zu kaufen...

(Das ist übrigens die Galata-Brücke. Rechts sind Restaurants, auf der zweiten "Etage" der Brücke werfen die Angler ihre Ruten aus. Und jeder dieser weißbehemdeten Menschen hat versucht, mich in seinen Laden zu winken. "Buyurun!")




Das ist mein Mitbewohner Onur (links) und sein Neffe Firat. Die beiden haben mir gestern die Stadtteile Besiktas und Ortaköy gezeigt - vom Schiff aus. Onur ist ein wandelndes Istanbul-Lexikon. Kein Wunder: Er ist in dieser Stadt geboren. Firat dagegen kennt (fast) alle Wege, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. Ohne die beiden wäre ich heute nur halb so schlau...und Spaß hatten wir auch noch dabei.

Samstag, 1. September 2007

überlebt, teil I

Diese Stadt ist der Hammer!!!

Kopfsteinpflaster, Stuckfassaden, Bäume in den schmalen Gassen, tausend Bars und kleine Kneipen zwischen Schmuckläden, Gemüsehändlern und verfallenen Treppenstufen...Die Rheinbrücken sind ein Witz gegen die den Weg über den Bosporus und das beste: von meiner DACHTERASSE aus kann ich zum Galata-Turm spucken!
Es ist so um die 30 Grad warm und neben mir spielen meine Mitbewohner Saxophon und Oboe. Ich fühl mich jetzt schon zu Hause. Eigentlich exakt seit drei Uhr vergangene Nacht, als ich aus dem Flieger gestiegen bin...